Das China-Syndrom
Filmdaten | |
Titel: | Das China-Syndrom |
Originaltitel: | The China Syndrome |
Produktionsjahr: | 1979 |
Produktionsland: | USA |
Regie: | James Bridges |
Originalsprache: | Englisch |
Laufzeit: | ca. 117 Min. |
Besetzung | |
Darsteller/innen:
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TV-Termin | |
Inhalt
Die Fernsehjournalistin Kimberly Wells und ihr Kameramann Richard Adams arbeiten für einen lokalen Nachrichtensender und sollen einen Bericht zum Thema Energieversorgung drehen. Dazu sind sie zu Gast in einem Kernkraftwerk in Kalifornien. Als sie sich gerade auf der Besuchergalerie oberhalb des Hauptkontrollraums befinden, erzittert plötzliche die gesamte Anlage. Trotz Drehverbots filmt Adams das hektische Treiben der Ingenieure an den Bedienpulten heimlich mit.
Der Pressesprecher verkauft den beiden TV-Leuten den Vorfall als reine Routine, doch tatsächlich ist die Lage durchaus kritisch. Denn die Techniker verlassen sich auf eine defekte Wasserstandanzeige und handeln dementsprechend falsch. Erst als ihre Bemühungen erfolglos scheinen, klopft der leitende Ingenieur Jack Godell mit dem Finger an die Meßuhr, woraufhin er umgehend die richtigen Anweisungen an seine Mitarbeiter gibt. Nur um ein Haar kann eine Katastrophe verhindert werden.
Als Wells dem Programmdirektor ihres Senders das Filmmaterial vorlegt, weigert sich dieser das Material zu senden, da es heimlich gefilmt wurde und man nicht sicher sein können, ob es wirklich zu einem Unfall gekommen wäre. Also recherchieren Wells und Adams selbsttätig weiter und legen den Film einigen Experten vor. Diese bestätigen, daß es beinahe dazu gekommen wäre, daß die Brennstäbe freigelegt und damit eine Kernschmelze ausgelöst worden wäre. Bei der folgenden Katastrophe wären tausende von Opfern zu beklagen sowie mit einer riesigen verstrahlten Fläche zu rechnen.
Zwischenzeitlich ist Godell ebenfalls auf der Suche, jedoch nach der Ursache des Störfalls. Er stößt auf offenbar gefälschte Überprüfungsberichte, nach denen nur ein geringer Teil der Anlage geröntgt wurde. Damit wären die vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen für Kernkraftwerke nicht eingehalten worden. Er hat nun den Verdacht, daß der Atommeiler nicht sicher sei und fordert von den Betreibern eine sofortige umfangreiche technische Überprüfung, was aus Kostengründen jedoch abgelehnt wird. Die Gesellschafter hingegen wollen das Kraftwerk stattdessen wieder ans Netz gehen lassen, vor allem, da diese für ein weiteres neues Atomkraftwerk auf die Betriebserlaubnis warten.
Als sich Godell mit den gefälschten Berichten auf den Weg zu einer öffentlichen Anhörung macht, wird er von durch die Betreiber angeheuerten Handlanger verfolgt. Er kann sich mit seinem Wagen allerdings bis zum Kraftwerk retten und stellt fest, daß man gerade dabei ist, den Reaktor wieder auf volle Leistung hochzufahren. Er stürmt kurzerhand in den Kontrollraum, kann dem anwesenden Sicherheitsmann die Waffe abnehmen und schickt alle aus dem Raum. Danach schließt er sich ein und stabilisiert den Meiler bei etwa 75% der Leistung.
Dann droht Godell damit, den Sicherheitsbehälter zu fluten und die Anlage dadurch radioaktiv zu verstrahlen, wenn er nicht sofort von Wells vor laufender Kamera interviewt wird. Um Zeit zu gewinnen, gehen die Verantwortlichen darauf ein. Kimberly wird in den Kontrollraum gelassen, während Richard wieder von der Besuchergalerie filmt. Unterdessen sind Techniker allerdings dabei, die Sicherheitskontrollen zu überbrücken um die Tür zum Kontrollraum öffnen zu können ...
Produktionsnotizen
Die Dreharbeiten fanden an folgenden Orten statt:
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Hintergrund
Als "China-Syndrom" bezeichnet man in den USA einen Atomreaktorunfall mit Kernschmelze. Hergeleitet wird dies oft damit, daß sich der Reaktorkern von den USA aus gesehen tief in die Erde Richtung China hineinschmelzeln könnte, was in etwa genau auf der anderen Erdhälfte liege. Letztendlich kann das aber nicht sein, da sich beide Staaten auf der Nordhalbkugel des Planeten befinden.
Fatalerweise kam es zwölf Tage nach dem Kinostart des Films (16. März 1979) tatsächlich zu einem schweren Reaktorunfall im Kernkraftwerk "Three Mile Island" bei Harrisburg (Pennsylvania, USA): Am frühen Morgen des 28. März 1979 kam es im Reaktorblock 2 zu einer partiellen Kernschmelze, woraufhin etwa ein Drittel des Reaktorkerns fragmentiert wurde oder geschmolzen war. Der reale Unfall wies erstaunliche Parallelen zu dem kurz zuvor verfilmten fiktiven Vorfall auf.